HILFE BEI KIEFERGELENKBESCHWERDEN
Das Kiefergelenk steuert zusammen mit den Kaumuskeln die Bewegungen des Unterkiefers.
Dabei ist der Kaumuskel der stärkste Muskel unseres Körpers mit einem Beißdruck von ca. 800
Newton/cm². Durch eine fehlende Abstützung bei bestehenden Zahnlücken oder einer
unregelmäßigen Zahnstellung kann es daher zu einer Überbeanspruchung des Kiefergelenks und
einer Verspannung der zugehörigen Muskulatur kommen. Auch nächtliches Knirschen oder Pressen (Bruxismus) kann dies verursachen.
Anzeichen einer solchen Überbeanspruchung sind Spannungsgefühle im Schläfen- und Wangenbereich, Druckschmerzen vor dem Ohr und Schmerzen bei der Mundöffnung, z.B. beim Kauen oder Gähnen. Zusätzlich können auch noch Reibe- oder Knackgeräusche im Kiefergelenk hinzukommen. Manche Menschen leiden unter Ohrgeräuschen (Tinnitus), Kopfschmerzen, Schwindel oder Schulter- und Nackenschmerzen. Durch die erhöhte Belastung kann es an den Zähnen zu Schmelzdefekten an den Höckern der Backenzähne oder den
Schneidekanten der Frontzähne kommen. Der gesamte Symptomenkomplex wird unter dem Begriff
der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) zusammengefasst.
Ziel einer Therapie dieser Beschwerden ist die Entlastung der Kaumuskulatur und der Gelenke. Dies kann durch eine sogenannte Aufbiss- oder Knirscherschiene erfolgen. Diese durchsichtige Schiene wird anhand eines Abdrucks individuell auf Ihr Gebiss angepasst und ist durch ihre grazile Formangenehm zu tragen. In der Regel wird diese Schiene nur in der Nacht getragen. Dadurch beugt sie auch dem nächtlichen Zähneknirschen vor und verhindert die Schädigung des Zahnschmelzes.
Bei ausgeprägten Beschwerden kann darüber hinaus auch eine physiotherapeutische Behandlung
mittels manueller Therapie sinnvoll sein.
Die Kosten für die Schiene werden in der Regel von den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen getragen.
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